Nach dem Ende des Arbeitskampfs der GDL ist der Bahnverkehr wieder planmäßig angelaufen. Die Frage ist, wie lange dies so bleibt.

Update vom 13. März, 8:08 Uhr: Die Deutsche Bahn ist nach dem 24-stündigen Streik der Lokführergewerkschaft GDL wieder mit normalem Fahrplan unterwegs. Der Verkehr sei am Mittwochmorgen planmäßig und stabil angelaufen, sagte ein Konzernsprecher. Im Fern-, Regional- und S-Bahnverkehr gebe es das normale Fahrplanangebot. Fahrgäste müssten sich am Mittwoch aber auf volle Züge einstellen, weil zu erwarten sei, dass viele Menschen ihre Reise nachholen. 

Die GDL hatte den Personenverkehr von Dienstagfrüh bis Mittwochfrüh, 2 Uhr, bestreikt, im Güterverkehr hatte der Ausstand bereits am Montagabend begonnen. Es war der sechste Ausstand im Tarifstreit mit der Bahn, er führte erneut zu erheblichen Einschränkungen für Fahrgäste und Industriekunden des Konzerns. Die Bahn war am Montag und Dienstag in Frankfurt mit dem Versuch gescheitert, den Streik vor Gericht per einstweiliger Verfügung zu stoppen.

Die GDL kämpft um höhere Gehälter und weniger Arbeitszeit bei der Bahn. Knackpunkt des Konflikts ist weiter die Forderung, dass Schichtarbeiter künftig für das gleiche Geld nur 35 Stunden statt wie bisher 38 Stunden arbeiten müssen. In einer Moderation hatte die Bahn einen Kompromissvorschlag akzeptiert. Dieser sah vor, die Arbeitszeit bis 2028 in zwei Schritten auf 36 Stunden zu senken. Die GDL lehnte ab und ließ die Gespräche scheitern. Neue Streiks kündigt sie nun nicht mehr 48 Stunden vor Beginn an, sondern kurzfristiger. Auch Streiks über Ostern hat die GDL nicht ausgeschlossen.

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Update vom 12. März, 14:00 Uhr: Der Streik der Lokführergewerkschaft GDL geht weiter. Die Deutsche Bahn scheiterte am Dienstag in Berufung am Hessischen Landesarbeitsgericht. Zuvor hatte das Arbeitsgericht Frankfurt am Montag bereits einen Antrag auf einstweilige Verfügung des Unternehmens gegen den Streik abgelehnt.

Update vom 12. März, 8:54 Uhr: Nachdem die Bahn gegen die Entscheidung des Arbeitsgerichts in Berufung gegangen ist, appellierte ein Bahnsprecher noch einmal wegen der kurzen Vorlaufzeit des Streiks an die GDL. „Es ist auch eine Zumutung für die Wirtschaft, die ihre Güter mit der Bahn transportiert.“ 22 Stunden Ankündigungsfrist wären für den Güterverkehr viel zu kurz. „Wir appellieren an die GDL, Streiks, wenn sie schon stattfinden, rechtzeitig anzukündigen.“

Nur durch Nachtschichten und mit viel Zeitdruck sei es den Disponenten bei der Bahn gelungen, einen Notfallplan auszuarbeiten. Zur einstweiligen Verfügung sagte der Sprecher: „Leider ist das Arbeitsgericht unserer Argumentation nicht gefolgt.“ Gegen diese Entscheidung habe die Bahn Berufung eingelegt.

Streik läuft weiter – Gericht lehnt Eilantrag ab

Update vom 12. März, 7:34 Uhr: Mit dem Streikbeginn der Lokführergewerkschaft GDL ist der Notfahrplan der Deutschen Bahn im Fern-, Regional und S-Bahnverkehr wie geplant angelaufen. „Es ist uns gelungen, im Fernverkehr trotz der kurzfristigen Streikankündigung der GDL wieder ein Grundangebot von rund 20 Prozent des üblichen Fahrplans anzubieten“, sagte eine Bahnsprecherin am Dienstagmorgen. Im Regionalverkehr ist das Angebot je nach Region unterschiedlich. Fahrgäste müssen den ganzen Tag über erneut mit großen Einschränkungen im Personenverkehr rechnen. Sie sind gebeten, sich über die Auskunftskanäle der Bahn über ihre Fahrt zu informieren. 

Der sechste Arbeitskampf der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) soll am Mittwochmorgen um 2.00 Uhr enden. Die Bahn scheiterte am Montagabend mit dem Versuch, den Ausstand vor dem Frankfurter Arbeitsgericht juristisch stoppen zu lassen. Sie kündigte daraufhin an, vor dem Hessischen Landesarbeitsgericht in Berufung zu gehen. Über die Berufung soll erst am Dienstag gegen Mittag - also nach Streikbeginn - verhandelt werden. Sollte das Hessische Landesarbeitsgericht anders entscheiden als das Frankfurter Arbeitsgericht, müsste die GDL ihren Streik unterbrechen. Ein sofortiges Ende der Einschränkungen für Fahrgäste würde das aber nicht bedeuten. 

Deutsche Bahn scheitert mit Klage gegen GDL – Streik findet statt

Update vom 11. März, 21:12 Uhr: Die Deutsche Bahn ist vorerst mit dem Versuch gescheitert, den geplanten Lokführerstreik mit juristischen Mitteln zu stoppen. Das Arbeitsgericht Frankfurt lehnte am Montagabend eine einstweilige Verfügung gegen den Streikaufruf der Gewerkschaft GDL ab.

Nachdem das Arbeitsgericht den Streik der Lokführergewerkschaft GDL bei der Deutschen Bahn erlaubt hat, will der Konzern beim Hessischen Landesarbeitsgericht in Berufung gehen. „Die Streikankündigung ist viel zu kurzfristig. Zudem gibt es rechtswidrige Forderungen“, sagte Florian Weh, Hauptgeschäftsführer des Bahn-Arbeitgeberverbands AGV Move, am Montagabend.

Update vom 11. März, 20:53 Uhr: Noch immer steht ein Urteil über den Eilantrag der Deutschen Bahn zum GDL-Streik aus. Für eine Entscheidung über eine einstweilige Verfügung tagen die Richter am Frankfurter Arbeitsgericht bereits seit dem Nachmittag. Sollte die Justiz den Antrag der Deutschen Bahn ablehnen, will die GDL den Personenverkehr ab Dienstag (12. März), 2 Uhr, bestreiken.

Der seit Monaten anhaltende Tarifstreit zwischen der Lokführer-Gewerkschaft und der Deutschen Bahn trifft die Bevölkerung aufgrund der zahlreichen Ausstände enorm. Trotz vieler Angebote lehnt die GDL den Einsatz eines Vermittlers oder einer Schlichtungskommission ab.

Update vom 11. März, 18:56 Uhr: Vor dem Arbeitsgericht Frankfurt sind Gespräche zwischen der Lokführergewerkschaft GDL und der Deutschen Bahn über eine Annäherung ergebnislos geblieben. Trotz der Moderation des Gerichts konnten sich die Parteien am Montagabend nicht auf einen offiziellen Wiedereinstieg in Verhandlungen einigen.

Bahnvertreter Florian Weh betonte, der Konzern könne sich eine Wiedereinstiegsvereinbarung in Verhandlungen auf Basis des jüngsten Kompromissvorschlags der Moderatoren Thomas de Maizière und Daniel Günther oder den Einstieg in eine formale Schlichtung vorstellen. Die GDL forderte ein weiteres Entgegenkommen der Bahn und zeigte sich nicht dazu bereit, den Streik abzubrechen.

Die Deutsche Bahn hatte am Arbeitsgericht einen Antrag auf einstweilige Verfügung gegen den Streikaufruf der GDL eingereicht. Eine richterliche Entscheidung stand am Abend noch aus.

Bahn-Streik der GDL angelaufen – Güterverkehr steht still

Update vom 11. März, 18:34 Uhr: Der nächste Streik der Lokführergewerkschaft GDL ist angelaufen. Seit Montagabend um 18.00 Uhr kommt es im Güterverkehr der Deutschen Bahn zu erheblichen Einschränkungen, wie ein Bahn-Sprecher sagte. „Die Cargobetriebe werden seither flächendeckend bestreikt.“ Am Dienstag ab 2.00 Uhr soll der Arbeitskampf auf den Personenverkehr ausgeweitet werden. Dann kommt es zu erheblichen Einschränkungen für Fahrgäste im Fern- und Regionalverkehr der Bahn. Wie bei vorigen Streiks ist jeder fünfte Fernzug im Einsatz.

Neuer Bahn-Streik der GDL: „Die Gewerkschaft sollte zurück an den Verhandlungstisch“

Update vom 11. März, 16:17 Uhr: Auch die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände äußerte Kritik am neuerlichen Bahn-Streik der GDL. „Der erneute Arbeitskampf der GDL bei der Bahn ist unverhältnismäßig und rechtlich fragwürdig“, sagte Hauptgeschäftsführer Steffen Kampeter dazu. „Die Gewerkschaft sollte sofort zurück an den Verhandlungstisch.“ Außerdem forderten die Unternehmervertreter Änderungen im Streikrecht. Die GDL missbrauche das Arbeitskampfrecht, was der Gesetzgeber nicht akzeptieren sollte.

Update vom 11. März, 11:13 Uhr: Die Deutsche Bahn hat sich an die Justiz gewandt, um den neuesten Streik der GDL noch zu stoppen. Am Montagvormittag hatte der Konzern einen Eilantrag auf eine einstweilige Verfügung beim Arbeitsgericht Frankfurt am Main eingereicht.

Vonseiten der Bahn kam zudem schärfste Kritik. DB-Personalvorstand Martin Seiler nannte den „viel zu kurzen“ Vorlauf von nur 22 Stunden im Güterverkehr „eine blanke Zumutung“. „Wir halten diese Wellenstreiks für unverhältnismäßig. Sie gefährden die Versorgung im Land.“ Die Bahn tue alles im Sinne der Kunden, um den Streik noch zu verhindern. „Wer eine Arbeitszeitreduzierung von 38 auf 35 Stunden fordert und in einem Gesamtpaket 36 Stunden bekommen könnte, der darf nicht das ganze Land lahmlegen.“

„Diese Unplanbarkeit des Zugverkehrs ist nicht hinnehmbar. Menschen müssen zur Arbeit, Waren müssen in die Fabriken, Kohle muss in die Kraftwerke, ohne die Bahn geht nichts mehr in diesem Land“, erklärte Seiler.

Update vom 11. März, 9:00 Uhr: Über das Kurznachrichtennetzwerk X (früher Twitter) hatte sich nun Volker Wissing (FDP), Bundesminister für Digitales und Verkehr, in die aktuelle Streikdebatte eingemischt. „#Streik|en, statt in Verhandlungen zu gehen, ist verantwortungslos. Herr Weselsky überspannt den Bogen immer weiter und schadet damit dem ganzen Land. Die GDL muss reden und selbst zu Kompromissen bereit sein“, schrieb Wissing.

„Blanke Zumutung“ – Bahn kritisiert neuen Streik

Update vom 11. März, 8:21 Uhr: „Die GDL-Einigungsvorschläge liegen seit 23. Januar 2024 auf dem Tisch der DB und die Vorstandsetage hat nichts Besseres zu tun, als Arbeitsverweigerung zu begehen“, teilte GDL-Bundesvorsitzender Claus Weselsky gegen die Deutsche Bahn aus. „Das lassen sich die Eisenbahner nicht gefallen.“ Am Dienstag gehen die GDL-Mitglieder daher erneut in den Arbeitskampf.

Bei der Bahn dagegen laufen die Vorbereitungen. Trotz des diesmal kürzeren Vorlaufs will sie für den Fern-, Regional- und S-Bahn-Verkehr ein Grundangebot aufstellen, das noch „möglichst viele Menschen“ an ihr Ziel bringen soll.

Update vom 10. März, 22.27 Uhr: Die Ankündigung des neuen Bahnstreiks der GDL am Dienstag hat bei der Deutschen Bahn eine deutliche Reaktion hervorgerufen. Die GDL mache ihre Drohung wahr, Streiks nicht mehr 48 Stunden vorher anzukündigen, ließ die Bahn am Sonntagabend in Berlin verlauten. „Das ist für Millionen von Bahnreisenden und die Wirtschaft eine blanke Zumutung.“ Der Streik werde sich erneut massiv auf den gesamten deutschen Bahnbetrieb auswirken.

Wie die Gewerkschaft mitteilte, soll der Streik im Personenverkehr am Dienstag um 02.00 Uhr beginnen und am Mittwoch um 02.00 Uhr enden. Im Güterverkehr sollen die Arbeitsniederlegungen bereits am Montagabend um 18.00 Uhr beginnen und ebenfalls 24 Stunden dauern.

Neuer Bahnstreik der GDL am Dienstag: Deutsche Bahn will kurzfristig einen Notfallplan auf die Beine stellen

Infolge des neuen Bahnstreiks der GDL unternimmt die Deutsche Bahn den Versuch, trotz des knappen Zeitfensters nach der Ankündigung einen Notfall zur Verfügung zu stellen. Demnach solle versucht werden, für den Fern-, Regional- und S-Bahn-Verkehr wieder ein Grundangebot anzubieten, hieß es weiter.

Unter anderem werde versucht, im Fernverkehr längere Züge mit mehr Sitzplätzen einzusetzen. Aufgrund des eingeschränkten Angebots rät die DB, bei Reisen im Fernverkehr frühzeitig einen Sitzplatz zu reservieren. Im Regional- und S-Bahnverkehr sei es ebenfalls das Ziel, ein Grundangebot zu fahren. In welchem Umfang dies möglich ist, unterscheide sich allerdings je nach Region deutlich. Es werde auch im Regionalverkehr auf jeden Fall massive Einschränkungen durch den erneuten GDL-Bahnstreik geben. Daher ruft die Bahn dazu auf, dass sich Reisende vor Fahrtantritt über ihre Verbindung informieren.

Sollte es für die Bahn infolge der kurzfristigen Ankündigung des neuen Bahnstreiks der GDL nicht möglich sein, einen Notfallplan umzusetzen, könnte das Unternehmen sich möglicherweise gezwungen sehen, den gesamten Fernverkehr einzustellen. Bei vorigen Arbeitskämpfen im laufenden Tarifkonflikt war stets rund jeder fünfte Fernzug im Einsatz, während die Auswirkungen auf den Fahrplan im Regionalverkehr sehr schwankend waren.

Bahnstreik der GDL am Dienstag: Lokführer-Gewerkschaft um Chef Klaus Weselky kündigt Arbeitskampf an

Erstmeldung vom 10. März, 20.20 Uhr: Berlin – Die Lokführergewerkschaft GDL hat im Tarifstreit mit der Deutschen Bahn zu einem neuen Streik aufgerufen. Wie die Gewerkschaft am Sonntagabend mitteilte, soll der Streik im Personenverkehr am Dienstag um 02.00 Uhr beginnen und am Mittwoch um 02.00 Uhr enden. Im Güterverkehr sollen die Arbeitsniederlegungen bereits am Montagabend um 18.00 Uhr beginnen und ebenfalls 24 Stunden dauern.

Neuer Bahnstreik der GDL: Lokführer rufen am Dienstag zu erneutem Arbeitskampf auf

Der neue Bahnstreik der GDL am Dienstag ist offenbar eine Reaktion darauf, dass die Bahn zuvor eine von der Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL) gesetzte Frist bis Sonntag um 18.00 Uhr zur Vorlage eines neuen schriftlichen Angebots verstreichen lassen hat. Ein vorheriges Angebot vonseiten der Deutschen Bahn, um einen weiteren Streik der GDL abzuwenden, hatte die Lokführer-Gewerkschaft ebenfalls abgelehnt. Dies führe nun „unweigerlich in den Arbeitskampf“, wies GDL-Chef Claus Weselsky der Bahn die Verantwortung für den nunmehr sechsten Streik in dieser Tarifrunde zu.

Kurz vor Ablauf der Frist hatte die Bahn die GDL nochmals zu neuen Verhandlungen zur Beilegung des festgefahrenen Tarifstreiks eingeladen. „Wir sind überzeugt, dass uns eine Einigung nur im Dialog am Verhandlungstisch gelingen wird“, erklärte deren Personalvorstand in Berlin. Für den Fall einer Ablehnung durch die GDL regte das Unternehmen eine formale Schlichtung an.

Kritik am Bahnstreik der GDL: „Tarif-Theater muss jetzt ein Ende haben“

In Anbetracht des Dauerstreits in den Tarifverhandlungen zwischen der Deutschen Bahn und der Lokführergewerkschaft GDL schaltete sich unlängst auch der Unionsfraktionsvize Ulrich Lange ein. Der CSU-Politiker forderte die Chefverhandler beider Tarifparteien dazu auf, sich auszutauschen. Bahn-Vorstand Martin Seiler und GDL-Chef Claus Weselsky sollten seiner Meinung nach für andere Platz machen. „Die Herren Seiler und Weselsky haben sich dermaßen verhakt, dass sie den Weg frei machen müssen für neue Verhandlungsführer im Tarifstreit“, fuhr Lange in der Bild am Sonntag aus. „Hier tragen zwei Streithähne offenbar auch eine persönliche Fehde aus und die Bahn-Kunden müssen es ausbaden.“

„Dieses Tarif-Theater muss jetzt ein Ende haben“, sagte Lange weiter. „Wenn es mit Seiler und Weselsky nicht geht, dann eben mit neuen Köpfen, die konstruktiver bei der Sache sind.“ Für „die öffentliche Ego-Show von Herrn Weselsky“ hätten die meisten Bahn-Kunden und Pendler kein Verständnis mehr.

Laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa für die Zeitung hielten zwei Drittel (67 Prozent) der Befragten das Vorgehen der Lokführergewerkschaft mittlerweile für unangemessen. Nur noch 24 Prozent sind demnach mit den Bahnstreiks der GDL einverstanden. Eine klare Mehrheit von 62 Prozent ist sogar für eine Änderung des Streikrechts, damit eine Zwangsschlichtung möglich wäre, um einen festgefahrenen Tarifkonflikt zu lösen, während sich nur 18 Prozent dagegen aussprechen.

Vor neuem Bahnstreik der GDL: Lokführer-Chef erklärt „Denkfehler“ bei Tarifverhandlungen mit der Bahn

Bereits in der vergangenen Woche geriet der GDL-Chef Claus Weselsky in die Kritik, weil seine die Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn falsch dargestellt hatte. Er „habe nie gelogen“, sagte der Vorsitzende der GDL am Donnerstagmorgen im Deutschlandfunk und erklärte seinen „Denkfehler“. Bei der Ankündigung des laufenden Streiks hatte der Gewerkschaftschef einen vorliegenden Kompromissvorschlag als ungünstiger für die GDL dargestellt, als er tatsächlich war. Weselsky sprach später von einem „Denkfehler“, am Donnerstag von einem „Versprecher“.

Hintergrund für die Kritik sind Schilderungen Weselskys über einen Kompromissvorschlag in den Tarifverhandlungen. Dieser sah eine Senkung der Wochenarbeitszeit in zwei Schritten auf 36 Stunden bis 2028 bei vollem Lohnausgleich vor. Die Bahn hatte den Vorschlag angenommen. Die GDL lehnte jedoch ab. Entsprechende Gespräche scheiterten deshalb vergangene Woche, und die Gewerkschaft rief zum nun laufenden Streik auf.

Vor erneutem Bahnstreik der GDL: Weselsky für Aussagen in der Kritik

Weselsky stellte den Vorschlag der Vermittler bei einer Pressekonferenz am Montag anders dar: Diese hätten eine Absenkung auf lediglich 37 Stunden bei vollem Lohnausgleich ins Spiel gebracht. Eine weitere halbe Stunde Reduzierung wäre lediglich optional und mit finanziellen Einbußen für die Beschäftigten verbunden gewesen. 

Am Donnerstag sagte Weselsky: „Als wir das Papier insgesamt abgelehnt haben, hatten wir keinen Denkfehler.“ Man müsse den Kompromissvorschlag gesamthaft lesen. Er enthalte eine ganze Reihe von Punkten, die für die GDL nicht annehmbar seien. Der Gewerkschaftschef nannte etwa eine Laufzeit des Tarifvertrags von 30 Monaten, den Wegfall tariflicher Wahlmodelle und Flexibilisierungen bei Lokführern im Güterverkehr. Zudem habe Bahn-Personalvorstand Martin Seiler in den weiteren Verhandlungen die zweistündige Arbeitszeitsenkung nicht wieder angeboten. 

Neuer GDL-Bahn-Streik: Vorheriger Arbeitskampf endete erst am Freitag

In der laufenden Tarifrunde streikte die GDL inzwischen bereits fünfmal, der fünfte Ausstand über 35 Stunden endete erst am Freitagmittag. Zuvor war in der vergangenen Woche eine weitere Verhandlungsrunde gescheitert. In dieser hatten zwei Moderatoren – Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther und der frühere Bundesinnenminister Thomas de Maizière (beide CDU) – einen Vorschlag vorgelegt.

Die Bahn hatte die GDL anschließend zur Wiederaufnahme von Verhandlungen auf Basis des Moderatorenvorschlags aufgefordert. Die Gewerkschaft lehnte dies allerdings ab und bezeichnete den Vorschlag als nicht annehmbar. Die Kernforderung der GDL in der Tarifauseinandersetzung mit der Bahn ist die schrittweise Einführung einer 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich.

Rubriklistenbild: © Hannes P Albert/dpa

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